Zwar ist Geronimo trotz seines hohen Alters noch topfit, allerdings hat er sich vor ein paar Monaten an der Hinterpfote verletzt. So hüpfte er eine Weile dreibeinig durch das Leben. Die Vermutung war ursprünglich, dass er sich etwas gebrochen haben könnte. Da Schienen und Schonen bei einem Wolf aber nicht machbar sind, blieb Geronimo ein Röntgenbild unter Narkose erspart. Und mittlerweile trabt er schon wieder beinahe normal durch das Gehege!
Auch bei den wissenschaftlichen Tests macht Geronimo nach wie vor eifrig mit. So haben wir etwa für einen Kooperationstest trainiert, bei dem es darum geht, dass die Tiere zwischen einem guten und einem schlechten Kooperationspartner wählen können. Das ist gar nicht so leicht und erfordert mehrere Trainingsschritte. Geronimo hat sich hier aber recht gut geschlagen: Zunächst müssen die Tiere lernen, wie sie überhaupt ihre Wahl treffen. Dafür steigen sie mit den Vorderpfoten auf ein sternförmiges Holzbrett. Im weiteren Trainingsverlauf aktiviert das Tier durch das Betreten des Sterns eine Trainerin dazu, mit ihm gemeinsam an einem sogenannten „String-pulling-Tisch“ zu arbeiten. Das ist eine Apparatur, bei der durch das gemeinsame Ziehen an zwei Seilenden eine Plattform so bewegt wird, dass die darauf liegende Belohnung für die Ziehenden erreichbar wird. Wird nur an einem Seilende gezogen, zieht sich das Seil einfach durch und die Belohnung bleibt in unerreichbarer Ferne.
Das heißt im Klartext: Das Tier braucht den menschlichen Partner, um ans Ziel zu kommen. Im letzten Trainingsschritt lernen die Tiere dann noch, welche der zwei zugeordneten Trainerinnen die „Gute“ und welche die „Böse“ ist (die Gute arbeitet mit, die Böse steht unnütz in der Gegend herum).
Wer Geronimo besser kennenlernen und ihn unterstützen möchte, der kann eine Patenschaft für ihn abschließen. Ab 25 Euro/Monat können Sie Teil des WSC-Rudels werden. www.wolfscience.at/patenschaften
FOTOCREDIT: © Rooobert Bayer