In Österreich und zahlreichen anderen EU-Staaten herrscht in vielen Situationen Maulkorbpflicht für unsere Hunde. Das Gebot hat mittlerweile seinen schlechten Ruf verloren und mit dem Tragen von Maulkörben wird nicht mehr sofort Aggressivität des Hundes gleichgesetzt. Daher ist es nun umso wichtiger, auch auf die Bedürfnisse unserer Vierbeiner zu achten, denn nicht jeder Maulkorb ist auch wirklich tiergerecht.
Welches Material eignet sich?
Besonders bei der Auswahl des Maulkorbs sollten Besitzer ein Auge auf das richtige Material haben. Schutzbänder aus Nylon und Leder dürfen nur kurz und ausschließlich von einem Tierarzt eingesetzt werden, da sie den Hund sehr einengen und am Hecheln hindern könnten. Sitzen diese hingegen zu locker, ist ein Beißschutz nicht gegeben.
Optisch gesehen sind Maulkörbe aus Metall oder Schalen aus Plastik nicht besonders ansprechend, erfüllen jedoch besonders gut ihren Zweck. Maulkörbe aus Leder sind am tierfreundlichsten, da sie der Schnauze ausreichend Platz geben und den Hund trinken oder sogar fressen lassen. In der warmen Jahreszeit sind diese Aspekte unumgänglich. Wird unser Vierbeiner nämlich bei heißen Temperaturen beim Hecheln eingeschränkt, kann dies zu Überhitzung führen und sogar lebensbedrohlich sein.
Neben dem Material darf der Korb natürlich auch nicht drücken, reiben oder zu fest sitzen. Dennoch müssen Besitzer aber darauf achten, dass der Hund sich einen zu lockeren Maulkorb nicht selbstständig abstreifen kann.
Bezüglich Materialen gibt es zudem einen neuen Trend: Biothane eignet sich wunderbar für flexible Maulkörbe. Das Polyestergewebe, welches mit Kunststoff ummantelt wird, ersetzt zunehmend Leder oder andere Materialien. Biothane ist wasserfest, geschmeidig und lässt sich außerdem sehr einfach reinigen. Hersteller von Maulkörben achten bei diesem reißfesten Stoff auch darauf, die Körbe größenverstellbar zu produzieren, um individuell auf die Schnauzen unserer Hunde einzugehen. Bei einem hohen Aggressionspotential des Hundes kann dieser Korb aber möglicherweise zu wenig Schutz bieten, da kräftige Schnauzen die Nieten sprengen könnten.
Maulkorbpflicht in Österreich
Je nach Gemeinde gibt es in Österreich unterschiedliche Bestimmungen bezüglich der Leinen- und Maulkorbpflicht. Üblicherweise gilt dieser Zwang außerhalb umzäunter Häuser und Wohnflächen, sowie an öffentlichen Plätzen und in Verkehrsmitteln. Im Grünland hingegen herrscht lediglich Leinenpflicht. Außerdem kann es auch Verbote für Hunde an Kinderspielplätzen geben. Zeigt ein Hund Angst oder Aggression in bestimmten Situationen (beispielsweise gegenüber Radfahrern oder anderen Hunden), sollte der Besitzer seinem Vierbeiner grundsätzlich – zur Sicherheit von Mensch und Tier – einen Maulkorb anlegen. Die einzige Ausnahme gilt für Jagd- und Diensthunde im Einsatz, wie beispielsweise Rettungs-, Polizei-, Drogenspür-, oder Millitärhunde sowie in ausgewiesenen Hundezonen.
Zusammenfassung
Folgende Kriterien sind für einen guten Maulkorb ausschlaggebend:
- Der Hund kann hecheln, trinken & fressen.
- Der Korb darf nicht zu schwer sein und die Nase nicht eingeengt werden.
- Schutz vor Bissverletzungen gegenüber Menschen und anderen Tieren muss stets gegeben sein.
