Illegaler Welpenkauf: Das schmutzige Geschäft mit dem Hund

Wer einen Welpen vom Züchter kaufen möchte, muss mitunter tief in die Tasche greifen – und das aus gutem Grund: Ein verantwortungsvoller Züchter hält sich an bestimmte Zuchtnormen, sorgt für ein artgerechtes Aufwachsen der Kleinen, lässt sie impfen, entwurmen und chippen.

Illegaler Welpenkauf: Das schmutzige Geschäft mit dem Hund

Während der Welpe noch bei seiner Mutter und den Geschwistern lebt, stehen die zukünftigen Besitzer im Idealfall schon im Austausch mit dem Züchter und dürfen ihr neues Familienmitglied zwischendurch besuchen und kennenlernen. Dann, am großen Tag der Abholung, nehmen sie nicht nur einen gesunden Welpen mit nach Hause, sondern in der Regel auch das bereits gewöhnte Futter sowie einen EU-Heimtierausweis.

Leider laufen nicht alle Hundekäufe so vorbildlich ab: Im Internet stößt man immer wieder auf Welpen, die zum Schnäppchenpreis angeboten werden oder die mal schnell aus dem Kofferraum eines Autos heraus den Besitzer wechseln. Illegaler Welpenhandel boomt – und während die Händler viel Geld damit verdienen, sind die Tiere die Leidtragenden.

Die illegalen Welpen stammen häufig aus Osteuropa, von sogenannten „Massenvermehrungen“. Hündinnen werden unter schlimmsten Bedingungen in Käfigen gehalten und müssen wie am Fließband ständig neue Welpen austragen. Auf die physische und psychische Gesundheit der Mütter als auch der Welpen wird keinerlei Rücksicht genommen. Das Einzige, was zählt, ist das schnelle Geld, welches mit dem Leid der Tiere gemacht wird.

Schätzungen gehen davon aus, dass jährlich bis zu 200.000 solcher illegaler Welpen unter qualvollen Transportbedingungen in die deutschsprachigen Länder geschleust werden. Und hier finden Sie Abnehmer – die sich entweder darüber freuen, einen günstigen Hund erworben zu haben oder die dem Tier aus Mitleid ein neues Zuhause geben möchten. Der Kauf-Grund ist im Prinzip zweitrangig – denn Fakt ist: Mit jedem gekauften illegalen Tier wird die Welpenmafia unterstützt und damit eine dubiose und tierverachtende Praktik.

Daran können Sie illegalen Welpenhandel erkennen:

-       Die Tiere werden deutlich unter Wert verkauft. Die Preise eines Rassewelpen vom Züchter liegen normalerweise zwischen 800 bis 3000 Euro. Wenn Sie einen Rassewelpen sehen, der viel günstiger angeboten wird, sollten Sie stutzig werden.  

-       Unseriöse Händler geben Anzeigen im Internet, oftmals ohne Impressum, auf und verkaufen die Welpen in Privatwohnungen oder an öffentlichen Plätzen. Ein Besuch Ihrerseits vorab ist nicht möglich. Auch werden Sie das Muttertier nicht kennenlernen. Falls Ihnen doch eine Hündin vorgestellt wird, handelt es sich in den meisten Fällen nicht um die Mutter der Welpen.

 -       Der vermeintliche Züchter bietet viele Welpen von mehreren Rassen gleichzeitig an.

 -       Der Händler möchte nichts von Ihnen wissen, sondern Ihnen so schnell wie möglich den Hund verkaufen. Seriöse Züchter möchten normalerweise wissen, in welche Hände sie ihre Welpen abgeben – und wird Sie nach Ihren Lebens- und Wohnumständen fragen.

 -       Die Welpen sind sehr jung, da sie zu früh – meist unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestalter von acht Wochen – von ihrer Mutter und ihren Geschwistern getrennt werden. Die Folge: Sie erhalten womöglich einen verhaltensauffälligen und nicht sozialisierten Hund.

-       Häufig geht es den Kleinen gesundheitlich nicht gut, was jedoch erst Tage später auffällt. Hochansteckende Krankheiten wie etwa Parvovirose können so wieder weit verbreitet werden. Dann kommen hohe Tierarztrechnungen und im schlimmsten Fall der emotionale Verlust des Welpens auf Sie zu, denn Experten gehen davon aus, dass sieben von zehn importierten Welpen im Laufe des ersten Lebensjahres versterben.

 -       Falls Ihnen ein Impfpass ausgehändigt wird, der aus dem Ausland stammt oder voller Rechtschreibfehler ist, ist auch das ein Indiz für illegalen Welpenhandel.

Wenn Sie also im Internet eine Anzeige sehen, Verdacht schöpfen oder beim Welpenkauf ein mulmiges Gefühl bekommen, ist es wichtig, dass Sie nicht wegschauen, sondern sofort handeln:

 -       Sammeln Sie die Daten des Händlers wie Telefonnummer, Autokennzeichen und Adresse und zeigen Sie ihn bei der Polizei an. Im Idealfall werden ihm die Welpen unverzüglich abgenommen und von einem Tierarzt versorgt. Sobald sie gesund sind, kommen sie in den Tierschutz, um weitervermittelt zu werden.

-       Kontaktieren Sie den Österreichischen Tierschutzverein oder den Deutschen Tierschutzbund und informieren Sie sie über Ihre Beobachtungen.

Grundsätzlich gilt: Wenn Sie einem Hund ein neues Zuhause geben möchten, wenden Sie sich immer an einen seriösen Züchter oder an ein Tierheim vor Ort.

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