Der See, in dem der Neufundländer normalerweise badete, war zugefroren. Die meisten anderen Vierbeiner wären schnell wieder ins Warme geflüchtet. Nicht so der Neufundländer: Mit Anlauf rannte er aufs Eis, hüpfte darauf herum, bis es unter seinem Gewicht zusammenbrach – und er endlich ins Wasser konnte.
Die Anekdote ist nicht ungewöhnlich für einen Neufundländer. Warum diese Hunde Wasser so lieben, wird mit einem Blick auf ihre Abstammung klar:
Herkunft
Der Vierbeiner kommt – wie sein Name schon sagt – von der Insel Neufundland, die im Osten Kanadas liegt.
Über die Entstehung der Hunderasse wird vermutet, dass die Vorfahren des heutigen Neufundländers einheimische Hunde waren, die mit europäischen Molossern, die wiederrum Seeleute auf ihren Schiffen begleiteten, gekreuzt wurden.
Bereits im 18. Jahrhundert war es das Ziel der Fischer, kräftige und treue Gefährten an ihrer Seite zu haben, um die schweren Netze aus dem Wasser zu ziehen – und im Notfall sie selbst. Die Hunde trotzten dem rauen und kalten Klima und wurden zu ausgezeichneten Schwimmern. Eine Fähigkeit, die sie bis heute als verlässliche Wasserrettungshunde unter Beweis stellen.
Über den Seeweg gelangten die ersten Neufundländer nach England, wo sie aufgrund ihrer imposanten Statur, ihres ruhigen Wesens und ihrer Leistung für Aufsehen sorgten. Im Jahr 1886 wurde der englische „Newfoundland Club“ gegründet, 1893 folgte in Deutschland der „Neufundländerclub für den Continent“, der sich heute „Deutscher Neufundländer Klub“ nennt.
Aussehen
Ein Bär in Hundegestalt – so wird der große Vierbeiner gerne genannt. Mit einer Schulterhöhe von rund 66-70 cm und einem Gewicht von 54-68 kg ist der Neufundländer eine eindrucksvolle Erscheinung.
Sein dichtes, wasserabweisendes Fell mit weicher Unterwolle lässt ihn noch massiver aussehen. Natürlich muss das üppige Haarkleid regelmäßig gekämmt werden, um nicht zu verfilzen. Im Sommer ist der Neufundländer aufgrund seines Fells sehr hitzeempfindlich und sollte immer die Möglichkeit für eine Abkühlung haben. Die Fellfarbe reicht von schwarz über braun bis weiß-schwarz, auch Landseer genannt.
Eine rassetypische Besonderheit ist an den Pfoten der Tiere zu finden: Neufundländer haben wie eine Art Schwimmhäute zwischen den Zehen, die es ihnen erlaubt, sich besonders schnell und wendig im Wasser zu bewegen.
Charakter
Ruhig, freundlich und loyal: Die sanften Riesen haben ein ausgeglichenes Wesen und zeigen sich besonders Kindern gegenüber geduldig und gutmütig. Gefragte Eigenschaften, die sie heutzutage zu beliebten Familienhunden machen.
Neben ihrer großen Begeisterung für Wasser, sind die Hunde eher gemütlich unterwegs. Das heißt aber nicht, dass sie – abseits von Meer & Co. - reine Couchpotatos sind. Neufundländer sind lernwillige Vierbeiner, die mit Maß und Ziel körperlich und geistig gefordert werden möchten.
Unser Fazit: Die tierischen Riesen sind treue und mutige Begleiter, die das Leben bereichern – nicht nur von wasseraffinen Zweibeinern.