Bewegung und Beschäftigung für alle Hundetypen

Alt oder jung, faul oder fit – wie können unterschiedliche Vierbeiner Bewegung und Sport machen, ohne dass Knochen und Kondition an ihre Grenzen kommen? Wir haben sinnvolle Bewegungsempfehlungen für alle Hundetypen

Bewegung und Beschäftigung für alle Hundetypen

Welpen: Immer sachte

In der ersten Zeit schlafen die Hundebabys noch viel und haben kurze, intensive Wachphasen. Das richtige Maß an Bewegung bestimmen die Welpen selbst. Wenn es genug ist, dann hören sie schlagartig auf zu spielen oder zu toben und schlafen. Der Welpe zeigt uns durch seine geistigen und körperlichen Fähigkeiten, was er schon kann. Wichtig ist, dass wir uns nicht nur auf ein Spiel beschränken, sondern mit dem kleinen Hund auf Entdeckungstour gehen. Je nach Alter zwischen 10 und 20 Minuten lang. Das Kennenlernen von alltäglichen Hindernissen wie Treppen ist ab einem Alter von sechs Wochen ok, alles ist aber eine Frage der Häufigkeit. 1 – 2 Treppen täglich stellen kein Problem für das empfindliche Knochengerüst des Welpen dar, Springen aus dem Auto oder von Erhöhungen sollten in diesem Alter noch vermieden werden.

 

Junghunde: Leichter Trab

Die Beine werden länger, der Übermut wächst. Junge Hunde lieben es, ihre körperlichen Möglichkeiten in wilden Manövern auszutesten. Hundehalter wollen aber noch die Gelenke der Tiere schonen. Was ist also in dieser Entwicklungsphase erlaubt, was verboten? Für Hunde mit genetischer Vorbelastung zur Ellenbogengelenksdysplasie kann zum Beispiel Springen aus großer Höhe und Ausrutschen auf glatten Böden mit Verletzungen am Ellenbogengelenk enden, Rabenschnabel oder Gelenkfortsatz sind häufige Bruchstellen. Mit Spaziergängen allein wird man dem Bewegungsdrang von Junghunden aber nicht mehr gerecht. Doch überfordert Euren Hund nicht mit einer zu schnellen Gangart. Die natürliche Bewegungsart des Hundes ist der Trab. Leichtes Traben ist daher für die Gesunderhaltung von Gelenken, Bändern Sehnen und Muskeln am günstigsten. Doch wie können Hundehalter ihren Jungspund beim Spielen kontrollieren? Wenn es dem jungen Hund genug ist, dann legt er sich hin. Wichtig sind ruhige Spiele, die den Hund nicht in eine bestimmte Richtung zu sehr hochputschen. Konzentriertes ruhiges Arbeiten in kurzen Intervallen, welches sich mit freiem Erkunden abwechselt, lastet den jungen Hund jetzt gleichmäßig aus.

 

Halbstarke: Variabel sein

Für diese Altersgruppe ist ein schonender Einstieg wichtig, das bedeutet: Man sollte das Trainingsprogramm langsam starten. Was ist, wenn der Hund unkonzentriert wirkt und sich immer weniger für uns zu interessieren scheint? Die Ursache sind die Hormone. Bei Pubertätsstress sollten wir unsere Linie beibehalten, auf Grundgehorsam bestehen. Wenn wir uns in diesen wilden Zeiten treu bleiben, können wir den Hund ein Orientierungspfosten sein, nach dem er sich vertrauensvoll richtet. Bietet Eurem Hund abwechslungsreiche Bewegung. Hundesport macht Spaß, zum Ausgleich müssen dem Hund immer noch andere Übungen geboten werden, damit er sich nicht zu sehr auf einzelne Bewegungsabläufe fokussiert.

 

Hyperaktive Hunde: Ruhe!

Sie kriegen nie genug; jagen den Ball, springen zum Frisbee, rennen mit anderen um Wette, am liebsten den ganzen Tag, wenn wir zwischendurch keine Zwangspause verordnen würden. Aber wie viel Bewegung ist zu viel für einen erwachsenen Hund? Es gibt für gesunde erwachsene Hunde kein Zuviel an Bewegung. Unnötig starke Sprungbelastungen sollten jedoch immer vermieden werden, da sie zu Verletzungen an Sehnen, Bändern und Gelenken führen können. Achtung bei hyperaktiven Hunden vor zu viel Bewegungsanreizen. Fragt Euch immer, was der Grund für die Hyperaktivität des Hundes ist. Natürlich gibt es Rassen, die sehr temperamentvoll sind. Bei diesen Charakteren empfiehlt es sich, Ruhe in die Beschäftigung zu bringen und auch genügend Abwechslung. Mal einen langen Spaziergang, mal eine Radtour, mal den Hund einen Gegenstand suchen lassen, möglichst viele Sinne sollten angesprochen werden, statt sich nur auf das Lieblingsspiel zu konzentrieren.

 

Ruhige Hunde: Gassi gehen

Wer für Hunderassen wie Molosser oder Englische Bulldoggen schwärmt, könnte manchmal Schwierigkeiten haben, seinen Vierbeiner zu sportlichen Leistungen zu animieren. Der in sich ruhende Hund hat durchaus auch seine positiven Eigenschaften, er sieht manchmal nicht so sportlich aus, aber diese Typen arbeiten dafür oft konzentrierter und zuverlässiger zum Beispiel beim Verfolgen einer gelegten Spur. Für Hunde mit gemütlichem Temperament empfiehlt sich, der althergebrachte Spaziergang. Generell gilt: Beim Bewegungsdrang gibt es große Unterschiede zwischen den Rassen, die man akzeptieren muss, aber noch besser bereits vor der Auswahl der Hunderasse kennt. Ein Molosser wird nicht so eifrig apportieren wie ein Labrador. Tricks, einen Sofa Fan zum Joggen zu bekehren, gibt es eigentlich nicht. Solange die tägliche Bewegung garantiert wird, sollten man den Hund akzeptieren wie er ist.

 

Mollige: Sanft bewegen

Rund fünfzig Prozent aller Hunde in Mitteleuropa haben mittlerweile zu viele Pfunde auf den Rippen. Das Problem: Übergewicht schadet den Gelenken, der Wirbelsäule, dem Herzen und dem ganzen Organismus. Übergewichtige Hunde müssen schonend bewegt werden, denn jedes Kilo belastet durch die Hebelkräfte die Gelenke um ein Vielfaches zusätzlich. Ideal ist regelmäßiges Schwimmen. Es wird Energie verbraucht, die Muskeln werden gekräftigt und die Gelenke geschont. Bei starkem Übergewicht, sollten sich Dauer und Tempo ganz langsam steigern, auch eine Diät ist unvermeidlich.

 

Senioren: Gehirnjogging

Alter ist keine Krankheit. Dennoch werden viele Hunde ab einem bestimmten Alter vor Hauausforderungen oft verschont. Dabei brauchen auch sie immer mal wieder neue Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen. Tägliche Bewegung sollte auch bei unseren Senioren damit die Muskulatur erhalten bleibt. Wichtig für ältere Hunde, das Gehirnjogging. Körper und Geist müssen fit gehalten werden, umso länger haben wir etwas von unserem alten Freund.

Auch empfiehlt sich nicht monoton den selben Weg zu laufen, sondern wechselnde Untergründe zu begehen, denn das regt die Sinne an. Ansonsten kann alles wie bisher gemacht werden nur etwas angepasst an die Lust und an die Möglichkeiten.

 

Trainingsregeln:

Generell gilt: Je kleiner ein Hund, umso früher ist er erwachsen und desto eher können seine Knochen durch Bewegung belastet werden, seien es erste Erfahrungen im Hundesport, Sprünge aus dem Auto oder sei es als Partner beim Jogging. Hunde mit einem Endgewicht von etwa zehn Kilo können schon mit etwa sechs Monaten an Hundesport gewöhnt werden. Ab ihrem neunten Lebensmonat dürfen mittelgroße Hunde mit einem Endgewicht zwischen 15 und 30 Kilo ins Training starten. Hunde, die 30 bis 45 Kilo schwer werden, müssen mit sportlichen Aktivitäten warten, bis sie etwas 12 bis 14 Monate alt sind.

Wir wünschen Euch viel Freude bei der Bewegung mit Euren vierbeinigen Lieblingen!

 

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